| Dank an Georg Müller vom IMK für seine Hilfsbereitschaft. Wer mal eine Super-Homepage sehen will oder sich für Astronomie, Pilzforschung, Bücherserver, Island oder Musik ... interessiert, sollte "Georgs geile Seite" besuchen. |
"Meiner Meinung nach sind die verschiedenen Modelle in der Kurzfrist (bis 3 Tage) ziemlich gleich gut. Das, was Du früher uebers FAX empfangen hast, war auch nichts anderes, als was jetzt im Netz angeboten wird.
Die von Dir angesprochenen Handkorrekturen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn eine Wetterlage vorliegt, bei der ein bestimmtes Modell erfahrungsgemäß Schwächen zeigt (z.B. erfaßt das eine blockierende Hochs vor der Westküste Europas nicht richtig, oder prognostiziert in den Tropen zu wenig Niederschlag usw.). Zudem spielt natürlich noch die Erfahrung des jeweiligen Meteorologen eine Rolle: Wie stellt sich der Wetterablauf bei einer bestimmten Situation in einer bestimmten Region dar? Diese Erfahrung kannst Du aber im Laufe der Zeit auch selbst gewinnen.
Wie gesagt in der Kurzfrist sind die Unterschiede minimal und die Produkte aus dem Web gut zu gebrauchen, zumal wenn man (wie bei mir :-) mehrere Modelle vergleichen kann.
Ab dem 5. Tag wird's allgemein kritisch, weswegen ich die Weltweitkarten auf das AVN beschränke.
Eine kleine Hilfe hierbei sind die Ensemble-Prognosen (die leider nicht immer ganz aktuell sind) auf meiner Seite. Dort werden mehrere Prognoseläufe mit dem MRF mit leicht abgeänderten Beobachtungsdaten gemacht und nachgeschaut, ob die Ergebnisse 'auseinanderlaufen' oder nicht. Das läßt Rückschlüsse auf die momentane 'Vorhersagbarkeit' des Wetters zu."
Man hat mit den Charts einen Überblick über NO-See einschl. England. Leider handelt es sich fast ausschließlich um Meldungen von Festlandstationen.
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GEHT SO! Fast nur Binnenwetter. GUT für Küstensegeln. |
hat aber noch eine Besonderheit ausgegraben, nämlich Composite-Images von der US-Navy. Das sind Satellitenbilder mit eingezeichneten Analysen! Solche Charts sind äußerst hilfreich bei der Interpretation von Satellitenbildern.|
MUß! |
Dafür kann man auf den folgenden Satbildern Westeuropa 1/2 (VIS) und (IR) fast in seinen eigenen Vorgarten schauen. Auch diese Bilder sind besonders kontrastreich und haben eine Auflösung von etwa 1 km.
Nebenstehend ein Ausschnitt, der durch Reduktion der Farbtiefe etwas schlechter aussieht, als das Original.
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GEHT SO. Für Deutsche Bucht, Niederl./Belgische Küste und Südengland. |
Das Bild hier zeigt einen Ausschnitt einer 500hPa-Karte, erstellt vom WXP in Purdue. Die schwarzen Linien sind die Isobaren (SeaLevelPressure), die farbigen Flächen repräsentieren die Höhe der 500hPa-Schichtoberfläche. Am unteren Rand befindet sich eine Skala zur Umsetzung der Farben in Höhenmeter. Aufgepaßt: Die amerikanischen Charts verwenden oft Millibar statt Hectopascal, Fuß statt Meter und Fahrenheit statt °C!
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GUT! |
| Europa | |||||||||
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| 500 hPa, Bodendruck | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | 6-Panel | Film |
| 850 hPa Temperatur | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | 6-Panel | Film |
| Mittlere Wolken | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | Film | ||
| Niederschlag | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | 6-Panel | Film | |
| Vorticityadvektion | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | ||
| 700 hPa Vertikalbew. | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | ||
| Pot. Äquiv. Temp. | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | ||
| 10 m Wind | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | ||
| 10 m Wind (M-eur.) | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h |
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| 500hPa/Bodendruck - karl3_02.gif (7K) [Klick hier für Gesamtbild karl3_03.gif (40K)] |
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Exkurs: Grundlegendes zu Höhenwetterkarten Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum sich die Meteorologen intensiv mit dem Wettergeschehen in der Höhe beschäftigen:
Atmosphärischer Druck ist nichts anderes als das Gewicht der Luftsäule oberhalb einer beobachteten Fläche. Das blaue Rechteck links sei eine Luftsäule mit niedriger Temperatur. Die eingezeichnete Ebene hat genau 50% der gesamten Luftsäule über sich. Daraus ergibt sich der Druck, z.B 500 hPa und die Ebene, in der dieser Druck herrscht, liege 5500m über dem Meeresspiegel (die Höhe einer solchen Ebene mit Punkten gleichen Luftdrucks wird als Geopotential bezeichnet).Wird diese Luftsäule gleichmäßig erwärmt, dehnt sie sich nach allen Seiten aus (rotes Rechteck), die Dichte der Luftmasse sinkt. Da sie auf dem Boden steht, kann die gesamte Ausdehnung in vertikaler Richtung nur nach oben erfolgen, während sie sich in der Horizontalen in alle Richtungen ausdehnen kann. Die Ebene in 5500m Höhe hat jetzt nicht mehr 50%, sondern 60% der Luftsäule über sich, es herrscht dort also ein höherer Druck. Die Ebene, auf der 500hPa herrschen, ist in eine größere Höhe gewandert, sagen wir 5600m. Im Umkehrschluß geht aus der Höhe einer Druckschicht hervor, welche mittlere Temperatur in der darunterliegenden Luftsäule herrscht. Man könnte diese Temperatur auch näherungsweise ermitteln, indem man den Mittelwert aus der Temperatur am Boden und in der gewünschten Höhe bildet. Aus technischen und parktischen Gründen verwenden die Meteorologen jedoch das Geopotential. Neben dem Geopotential/ Schichthöhe trifft man häufig auf den Begriff Schichtdicke. Damit ist die Differenz zweier Schichthöhen gemeint, also etwa die Dicke der Schicht 500hPa-1000hPa. Isobaren kennt jeder, es sind Linien, die Punkte gleichen Luftdrucks in Bodenhöhe verbinden. Sie verdeutlichen also die Druckverhältnisse am Boden und lassen somit u.a. Rückschlüsse auf Windrichtung/ -geschwindigkeit und den Verlauf der Fronten zu. Die Bodendruckangaben sind immer normiert auf NormalNull (SeaLevelPressure). Der an der Bodenstation tatsächlich gemessene Druck wird anhand einer Standardskala auf Meereshöhe reduziert. Isohypsen sind die Umkehrung der Isobaren. Isobaren repräsentieren den Druck bei gleicher geographischer Höhe (NormalNull), Isohypsen repräsentieren die geographische Höhe bei gleichem Druck (z.B. 500hPa)). Die Karten mit den Schichthöhen sind zu lesen wie eine Landkarte. Die Höheschichtlinien entsprechen den Höhenlinien eines Gebirges. Die Erhebungen (genannt Rücken) sind die im Mittel warmen Hochdruckgebiete, die Täler (genannt Tröge) die im Mittel kalten Tiefdruckgebiete. Man verwendet in der Meteorologie verschiedene vertikale Koordinaten, also Maßsysteme für die Höhe, jenachdem, welches für das anstehende Problem am besten geeignet ist. Neben dem karthesischen System 'Meter über NN' und Systemen wie den 'isentropen Koordinaten' (potentielle Temperatur einer Schicht als Höhenmaß) werden am häufigsten die isobaren Koordinaten benutzt, also der Luftdruck. Man mißt Wettervorgänge daran, in welcher Druckschicht sie ablaufen. Die Höhe über NormalNull ist dabei 'zweitrangig' oder es ist eine abhängige Größe. Neben meßtechnischen Gründen wird dieses System vor allem deshalb bevorzugt, weil es implizit die Abnahme der Dichte mit der geographischen Höhe berücksichtigt, sodaß sie in den Gleichungssystemen nicht mehr berücksichtigt werden muß und diese sich dadurch wesentlich vereinfachen lassen. (Das Drucksystem ist von Bedeutung für die unten beschriebene Karte der Vertikalbewegungen der 700hPa- Schichthöhe (s. dort)). Die o.g. Druckskala wird definiert an der sog. Standardatmosphäre. In dieser Standardatmosphäre liegt die Oberfläche der 500hPa-Schicht in 5520m Höhe über NN, dies ist die Normhöhe der 500er-Schicht. Die 500hPa-Schicht hat eine gewisse Sonderstellung. Sie teilt die Masse der Atmospäre ungefähr in zwei Hälften, und die dort ablaufenden Prozesse (Windströmungen) haben auch herausragenden Einfluß auf das Wettergeschehen. |

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Exkurs zur Chart Vorticityadvektion Vorticity (engl. vortex: Wirbel, Strudel) und Vorticityadvektion sind (für Nicht-Physiker und manch einen Meteorologiestudenten) eine ziemlich komplizierte Angelegenheit, die ich aber (so gut ich kann :-) zu erklären versuche, da sie über Zustand und Entwicklung eines Tiefs einiges aussagen. Die Größe Vorticity bezeichnet durch ihr Vorzeichen die Wirbelrichtung eines Windfeldes. Positive Vorticity bedeutet (auf der Nordhalbkugel!) zyklonale, also linksdrehende Wirbelbewegung. Ihr Wert kennzeichnet die Wirbelgröße eines Windfeldes, d.h. den 'Drang' oder 'Spin' einer Luftmasse, ihre Zugbahn zu krümmen, d.h. einen Wirbel auszubilden. Je größer die Vorticity, desto enger ist der Bogen, in dem der Wind um ein Zentrum wirbelt. Weiterhin geht hohe Vorticity immer einher mit hohem Druckgefälle und Windgeschwindigkeiten. Advektion bedeutet allgemein den horizontalen Transport von Energie durch Luftmassen, also von Wärme, Feuchtigkeit oder eben von Vorticity, die alle als eine Form von Energie aufgefaßt werden können (Gegenteil Konvektion: Energietransport in vertikaler Richtung). Advektion von positiver Vorticity bedeutet zum einen eine Zunahme der Vorticity, d.h. das Tief vertieft sich. Zum anderen bewrirkt sie aber auch ein Ansteigen der Luftmassen im Verlauf des Wirbels und somit Erhöhung der Niederschlagsneigung an der Trogvorderseite. Bei negativer Vorticity gilt alles anders herum! Man unterscheidet zwischen absoluter und relativer Vorticity. Die Wirkung der Erdrotation kommt in Form des Coriolis-Effektes erst bei großräumigen Luftbewegungen über mehrere tausend Kilometer zum tragen und wird durch die absolute oder planetare Vorticity ausgedrückt. Bei der in den Wettercharts dargestellten Vorticity handelt es sich immer um relative V. Sie beruht nicht auf dem Coriolis-Effekt, sondern auf einem Zusammenspiel von strömungsmechanischen Vorgängen, Druckgefälle, der Zentrifugalkraft durch die Drehung des Windes um die vertikale Achse des Tiefs etc., und zwar bezogen auf eine ruhende Erdkugel. Auf dem unten stehenden Bild sind nebeneinander zwei Analysecharts zu sehen. Sie zeigen beide dieselbe Situation zum selben Zeitpunkt mit einem Tief über dem Atlantik westlich der iberischen Halbinsel (Rechts ist Portugal zu sehen, ganz oben die Südspitze Islands, darunter Irland) . Auf beiden sind die Isohypsen der 500hPa-Höhe (in Metern bzw. Dekametern) durch weiße Linien dargestellt. Die farbigen Flächen zeigen links die Vorticity, rechts die V-Advektion, beides in der 500hPa-Höhe.
Als zweites fällt der Wirbel im Norden auf, der sich von dem großen Tief im Süden abgekoppelt hat und im Kern eine recht hohe Vorticity aufweist. Dort bildet sich also deutlich ein Tiefdruckgebiet aus. Aber, wie die rechte Chart zeigt, findet dort fast keinerlei V-Advektion statt! Dies bedeutet zum einen, daß dort kein Hebungsantrieb wirkt (der zu einem Ansteigen der Luft führen würde, s.o.) Zum anderen kann man davon ausgehen, daß sich das Tief eher abschwächt als vertieft und dadurch auch die Bildung eines Bodentiefs unwahrscheinlicher wird. |
Die Windpfeile geben wie üblich Windrichtung und -geschwindigkeit (in Knoten) an. Zusätzlich sind die Gebiete unterschiedlicher Windgeschwindigkeit verschieden eingefärbt, was ein beinahe plastisches Bild des 'Windgeschehens' ergibt. Auf dem Beispiel links ist durch die Einfärbung z.B. sofort zu erkennen, daß es auf dem Wasser heftiger weht (grün) als an Land (blau); besonders augenfällig im Ärmelkanal.
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MUß! (Auswahl) |
Sie zeigt die Temparatur an der 850hPa-Oberfläche (farbige Konturen) mit einer hervorgehobenen Kontur als 'Frostgrenze', die relative Luftfeuchtigkeit (graue Flächen) und Windpfeile (Geschwindigkeit in m/s), ebenfalls in der 850hPa-Höhe.
Auf ihr sind die Isobaren (SLP in hPa) zu sehen (die Einfärbung gibt ebenfalls die Druckhöhe an). Die blaue Linie (540er Linie) ist eine Isohypse, die kennzeichnet, wo die 500hPa-1000hPa-Schicht 540dam dick ist. Siehe dazu unten die Erläuterungen zur IGES-Karte Bodendruck, Schichtdicke.|
MUß! (Auswahl) |
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MUß! |
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MUß! (Auswahl) |
Während die 500hPa-Höhe besonders auch dem Erkennen von Kalt-/ Warmluft- Strömumgen dient, werden Schichtdicken zur Abschätzung der Niederschlagsart, -wahrscheinlichkeit und natürlich der Temperaturen am Boden herangezogen. Als Beispiel eine sehr grobe Daumenregel: Niederschlag fällt bei einer Schichtdicke von unter 540dam i.d.R. als Schnee aus, bei mehr als 540dam als Regen. Aus diesem Grund wird - so wie in dieser Karte - häufig die 540er-Isohypse eingezeichnet.
Welche Karte man in einem solchen Fall zu Rate zieht, ist Geschmacksache, hängt aber ggf. auch davon ab, welche die aktuellere ist. Was mich persönlich an dieser IGES-Chart und an der vorangegangenen Karte (Niederschlag, V-Vertikal) stört ist, daß die Festland- Konturen in den Farbflächen kaum bis überhaupt nicht mehr zu erkennen sind. Gerade bei so großen Farbflächen wie hier verliere ich ständig die Orientierung. Preisfrage: Wer findet auf dem Bild links Großbritanien und Skandinavien?
Die Farbflächen bezeichnen die Windgeschwindigkeit in m/s. Wer mal auf die Skala schaut erkennt, daß die erst bei 20m/s anfängt, also da, wo beim Segeln jeglicher Spaß bereits aufgehört hat. Das macht deutlich, welche Windgeschwinigkeiten dort oben auftreten. Die Stromlinien zeigen den Strömungsverlauf des Windes an, ihre Farbe kennzeichnet die Divergenz: Orange bis rot bedeutet starke Divergenz.
Die Größe 'Precipitable Water', zu Deutsch 'Niederschlagbares Wasser' ist die Gesamtmenge an Wasser in einer Luftmenge, d.h. die maximal mögliche Menge an Niederschlag, die am Ende eine absolut trockene Luft zurücklassen würde. Sie wird hier als farbige Konturen abgebildet mit der Einheit mm.
mit: T = Temperatur in °C
TP = Taupunkt in °C
[nnn] = Druckebene (T[500] heißt:
Temperatur an der 500hPa-Oberfläche)
< 29 keine Gewitter 29 - 55 vereinzelte Gewitter > 55 verbreitete GewitterUpdate der Charts: ?
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GUT! (Einschränkungen s.o.) |
Charts wie die hier abgebildete heißen im Fachjargon Spaghetti-Plots. Sie zeigen von jedem der 17 Läufe zwei Isohypsen der 500hPa-Höhe (561dam und 582dam). Die Abbildung zeigt eine 24h-Prognose. Man schaut entlang der Rotationsachse auf die nördliche Hemisphäre. Die Linien liegen alle noch sehr dicht beieinander, woraus man eine gewisse Verlässlichkeit der Prognose ableiten kann. Je mehr Ausreißer es gibt, umso schwerer ist die Entwicklung vorherzusagen. Logischerweise driften die Läufe auch mit zunehmendem Prognosehorizont auseinander und es bedarf einiger Erfahrung, um 'normale' Differenzen von solchen zu unterscheiden, die in der Wettersituation bedingt sind. Die weiße Linie stellt das Ergebnis des normalen MRF-Laufs dar.
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MUß! |
| Es gibt von jeder Kategorie zwischen 25 und 50 Bilder. | |
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| Hohe Wolken | ![]() |
| Mittelhohe Wolken | ![]() |
| Tiefe Wolken | ![]() |
| Wolken mit großer vertikaler Erstreckung |
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Sowie:
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